Nach aktuellem Stand der Medizin sind die Ursachen der Allergien unbekannt. Deshalb gibt es derzeit noch keine ursächliche Behandlung zur Behebung einer Allergie-Reaktion. Jedoch
sind in der Medizin in den letzten Jahren große Fortschritte zur Linderung der Symptome erzielt worden.
Therapieformen:
Meidung des Allergens
Konnte der allergieauslösende Stoff durch Pricktest, Epikutan- und/oder Intrakutantest identifiziert werden, ist die Meidung des Allergens die einfachste und wirksamste Behandlungsform. So können
z.B. die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie durch milbendichte Bettzwischenbezüge deutlich gelindert werden. In vielen Fällen wie z.B. der Pollen-, Bienen- oder Wespengiftallergie kann aber
der Kontakt mit den auslösenden Stoffen nicht immer vollständig vermieden werden.
Medikamente
Es existiert inzwischen eine Vielzahl von modernen Antiallergika, die die Symptome und Begleiterscheinungen der Allergie, wie etwa Fließschnupfen, Hautausschläge oder Juckreiz, äußerst
nebenwirkungsarm lindern und zum Abklingen bringen. Zu den wichtigsten Medikamenten in der Allergiebehandlung gehören die Antihistaminika. Moderne Antihistaminika der 2.Generation verhindern die
Wirkung entzündungsfördernder Stoffe in der Haut und Schleimhaut, ohne den Patienten in seiner Reaktionsfähigkeit einzuschränken oder müde zu machen. Moderne Soft-Kortisoncremes verursachen im
Gegensatz zu Kortisoncremes der 1.Generation keine Hautverdünnung. Eine neue Möglichkeit zur Neurodermitisbehandlung sind kortisonfreie antientzündliche Präparate, die entweder Tacrolimus oder
Pimecrolimus enthalten.
Hyposensibilisierung
Bei der Hyposensibilisierung wird die Empfindlichkeit gegenüber einer allergieauslösenden Substanz dadurch herabgesetzt, dass man den Allergiker mit dieser Substanz wiederholt in Kontakt bringt.
Es gibt im wesentlichen zwei unterschiedliche Möglichkeiten, die Therapielösung zu verabreichen: Bei der konventionellen Hyposensibilisierung wird das Allergen in regelmäßigen, zwei- bis
vierwöchigen Abständen und allmählich steigender Dosierung durch Injektion in den Oberarm verabreicht.
Tabletten- bzw. Tropfen-Hyposensilibisierung
Ein neues Verfahren, bei dem die Allergenmischung täglich unter die Zunge getropft oder einfach in Tablettenform eingenommen wird (sublinguale Immuntherapie oder kurz SLIT) ist vor allem dann
eine Alternative, wenn die wiederkehrende Injektion als sehr belastend empfunden wird. Der Patient kann die Behandlung selbstständig zu Hause durchführen und sucht die Praxis in der Regel nur zur
Verordnung eines Folgerezeptes auf. Im Gegensatz zur konventionellen Hyposensibilisierung ist auch kurz vor Beginn des Pollenfluges noch eine Behandlung möglich. Vor allem bei Kindern ist diese
Schluckimpfung gegen Allergien beliebter als die klassische Hyposensibilisierung mittels Injektion.